Leporello ist seit zehn Jahren gleich – und doch jedes Mal anders

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 2/2012)

Spätestens ab dem 13. eines jeden Monats beginnt es bei manchem Leser in den Fingern zu kribbeln.

Zwei Tage muss er oder sie sich noch gedulden, dann gibt es die interessantesten Neuigkeiten aus der Region Mainfranken frisch aus der Druckerpresse. Seit zehn Jahren bedient das Kulturmagazin „Leporello“ nun schon seine treuen Anhänger.

Es ist eine liebgewonnene Tradition – für den ein oder anderen mittlerweile gar ein Ritual: jedes Mal gleich und doch mit der nun vorliegenden Ausgabe 109 Mal völlig anders. Über die Zeit hat das heute 28köpfige Mitarbeiterteam gemeinsam mit den beiden Chefredakteurinnen Susanna Khoury und Petra Jendryssek sagenhafte 4500 Seiten produziert.

Mit viel Witz, Charme und jeder Menge Knowhow ist es ihnen gelungen, hiesiges Kulturgeschehen zu einer einzigartigen Mixtur zu bündeln. Und das bis zu diesem Tag kostenlos und ohne die Unterstützung öffentlicher Stellen. Wer schon einmal die Redaktion, die sich am Pleicherkirchplatz 11, also mitten im Zentrum Würzburgs, besucht hat, der atmet ihn ein, den Kampfgeist, den Idealismus und das unermüdliche Engagement für ein Kulturmagazin, das mehr sein will.

Eine bloße Zusammenstellung von Kritiken, Kultur-Tipps und netten Hinweisen? Nein, Danke! Nicht wenige begleiten die Entwicklung von „Leporello“ bereits seit der allerersten Ausgabe am 15. Februar 2002. Verrückt, mögen manche damals gedacht haben. Ganz schön mutig, die Gegenseite. Die Damen, beide „vom Fach“, ließen sich nicht beirren.

Für sie war klar: die klaffende Lücke musste geschlossen und die Sparten Kunst, Literatur, Theater, Musik fortan ihren Platz in einem einzigen Heft finden. Die Zielsetzung hat sich seit den Anfangstagen nicht verändert: Susanna Khoury und Petra Jendryssek wollen „Schwellenängste nehmen“, die „Kultur aus dem Elfenbeinturm holen“, sie durch ein hochwertiges Layout und Haptik „lebendig werden lassen“ und Kultur so attraktiv für Jedermann gestalten.

„Ich möchte etwas machen, was im Grenzbereich (...) ist. Was einen hohen Unterhaltungswert hat, was schräg und bizarr ist und vielleicht auch ein bisschen unheimlich“, hat der bekannte Schauspieler Ulrich Tukur, er war erst Ende Januar in Würzburg zu Gast, einmal im Gespräch mit „Leporello“ gesagt. Ganz so weit will man im kunstvoll Verlag nicht gehen...

Über Print- und Online-Ausgabe, Facebook und neuerdings sogar via „Kulturello“-App strickt die „Leporello“-Familie seit Jahren ein tragfähiges Netzwerk, das immer weiter wächst. Also, „liken“, lesen und mitmachen!

Gratulation zu zehn Jahren „Leporello“!

KUNSTVOLLE MEILENSTEINE

2002:
- Am 15. Februar halten Susanna Khoury und Petra Jendryssek den Erstling in der Hand

2003:
- Ende des Jahres erscheint das 1. Hörbuch „Sinnenrausch 1 - Erotik & Wein“
- Die hauseigene Eventschiene entsteht, heute gibt es neun Lesungsprogramme mit Sängern und Schauspielern der Region

2004:
- Das Kulturplakat wird ab Sommer in Kooperation mit der Stadt Würzburg herausgegeben
- Endlich! Im September erscheint das erste „Leporellino“ für Kinder und Familien

2005:
- Kultur, Politik, Wirtschaft – an einen Tisch! Im Februar ruft „Leporello“ zum 1. Talk im Theater
- Erstmals wird die „Leporello- Theatercard“ aufgelegt
- 9. Mai: 100 Schillerfreunde gedenken im Steinbachtal dem großen Dichter

2006:
- Im Frühjahr wird es aufregend: „Sinnenrausch 2
– Kochende Leidenschaft“ kommt heraus
- September: das neue Format „Bühnenblick“ wird eingeführt

2007:
- Im April fragt „Leporello“ „Quo vadis cultura“, das Magazin bittet zum 2. Kultur Talk im Hofkeller

2008:
- Immer wieder neu: „Leporello“ versüßt das Magazin mit der Sonderbeilage „Wein erleben“, weitere Themen im Lebensart- Bereich wie „Essen erleben!“, Garten erleben!“ und „Spa erleben!“ folgen

2009:
- So bunt ist die Kultur: der 1. Kulturkompass ist im Frühjahr auf dem Markt, die 2. Aufl age erscheint Anfang 2011
- Sommer: „Leporello“ übernimmt die Patenschaft für das Kinderhaus St. Albert in der Würzburger Lindleinsmühle
- „Kannste reden, kannste mitreden“ –„Leporello“ redet mit und redet rein

2010:
- „Leporello“ wird Social Media. Die Facebook-Präsenz entsteht.

2011:
- „Leporello goes App“: „Kulturello“, der mobile Kulturkalender Mainfrankens wird freigeschaltet

Bildnachweis: Leporello

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